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In ihrem blauen Gewandt, schritt die junge Frau zur Kathedrale. Auf dem Kopf trug sie einen wunderschönen Schmuck aus verschiedenen Blütenblättern und Ästen, den man ihr aufgesetzt hatte. Schon vor langem hatte sich Briseis für das Leben einer Priesterin entschieden. Für das Leben einer Jungfrau. Ihr Leben galt den Göttern die geachtet aber auch gefürchtet werden mussten. Besonders Apollon, zu dem sie jeden Tag betete, bekam ihre volle Aufmerksamkeit. Die junge Frau hatte das Richtige getan. Sie war eine Dienerin geworden. Eine Dienerin Apollons.
"Ich bin bald zurück, Paris."
Mit einem Lächeln begegnete sie ihrem Couisan, dem Prinzen, der gerade einen Spaziergang durch den Garten des Palastes machte. Die Sonne brannte auf die Häupter der Menschen, doch Briseis kümmerte das nicht. Außer dem Kranz, schmückte ein leichter, weißer Schleier ihren Kopf und spendete ihr wenigstens ein bisschen Schatten. Besorgt legte ihr Verwandter eine Hand auf ihre Schulter, schenkte ihr zum Abschied eine Umarmung und ließ sie dann ziehen. Jeder war besorgt um die junge Frau. Tristram war nicht sicher. Viele Männer warteten darauf, zuzuschlagen, war eine Frau alleine und hilfslos.
Ihre Körper sank zu Boden, Briseis fiel auf die Knie und ihre Hände falteten sich vor ihrer Brust. Der Blick war gen Himmel gerichtet, kaum war sie bei der Kathedrale angekommen. Die heiße Steinplatte auf der sie kniete, ignorierte sie. Viel mehr konzentrierte sie sich, auf das Gebet an Apollon, den Sonnengott.
"Vernimm mich, o Herr des silbernen Bogens. Ich spreche zu dir in treuem Dienste und erbitte Gnade. So viele tapfere Menschen starben im Krieg. Bitte, erhöre mich und vergib ihnen für all ihre Sünden und Taten. Reinige ihre Seele, auf das sie an deiner Seite ein friedliches Leben nach dem Tode finden. Auf ewig will ich dir dienen und ..."
In Mitten des Gebets, in welches Briseis so vertieft war, vernahm sie Schreie, außerhalb der Kathedrale. Der Schock saß tief, als sie diese verließ und Priester, blutend auf dem Stein vorfand. Männer, Plünderer, Vergewaltiger, hatten die Stätte heimgesucht und bevor die Brünette fliehen konnte, hielt man sie an an den Armen fest. In Rüstungen, bewaffnet mit Schwert und der eine mit Pfeil und Bogen, kamen sie auf die junge Priesterin zu. Seine schmutzigen Finger strichen über den Stoff ihres blauen Kleides, während ein anderer ihr lockiges Haar durcheinander brachte.
"Sie stammt aus guten Hause. Königlich, vielleicht. Wir werden sie mitnehmen. Sie ist zu schön um zu sterben. Außerdem wollen wir nicht, das sie ihren Glauben verliert. Lassen wir sie weiterhin denken, ihr Gott würde sie beschützen."
Lachend presste der Fremde seine Lippen auf ihre, doch als Briseis ihm daraufhin in die Zunge biss, verpasste er ihr eine schallende Ohrfeige. Ihre Wange rötete sich, ihre Lippe platzte auf und der Schlag ins Gesicht, brachte noch mehr Wunden mit sich. Wütend stieß er Briseis zu Boden, half ihr sofort wieder auf die Beine und drückte sie dann grob gegen die Wand. Nun schien Paris' Angst um seine Cousine begründet zu sein. Das erste Mal.
"So dankst du es mir?! Hat dir dein Gott nicht gelehrt das du die Männer achten und dich ihnen hingeben sollst?"
Lachend presste er sie gegen die Wand in ihrem Rücken und zerriss ihr das Kleid von unten bis zur Mitte. Ihre Handgelenke umschloss der Wüstling so grob, das sich rote Abdrücke bildeten. Briseis hatte keine Chance.
"Er lehrte mich keine Angst zu haben. Keine Furcht. Denn jeder wird für das bestraft was ihm obliegt zu tun."
Briseis konterte, zu ihrem Bedauern, denn die Griffe um ihre Handgelenke wurden fester.


Ab 2:00!
Nach der gewaltigen Schlacht vor zwei Tagen besetzte eine Legion finsterer Krieger die Ebenen unweit von Tristram. Die meisten treue Soldaten unter Achilles' Befehl, doch der Armee wurden auch einige Söldner zugewiesen. Sie sollten die Lücken der Toten schließen. Barbaren, geistlos und korrupt. Mörder, die keine Loyalität kannten. Männer, mit denen Achilles nicht mehr anfangen konnte, als sie eigenhändig abzuschlachten. Der letzte Sieg der Truppe führte sie geradewegs an die Tore der Stadt, die nur darauf warteten nieder gerissen zu werden. Doch niemand durfte das Lager verlassen bis der dunkle Lord es nicht befohlen hätte. Trotzdem zog es gerade die fremden Soldaten während des Wartens immer wieder an den Rand von Tristram.
"Ein Dutzend fehlen, mein Herr.", teilte ein Untergebener mit, der den Kopf durch die Lederbänder des Zelteingangs steckte. Den rechten Fuß auf die Kommode seiner Schlachtmontur gestützt, blickte Achilles dem Boten mit stahlblauen Augen entgegen. Seine gefährlichen Gesichtszüge umspielte blondes, welliges Haar, welches bis auf die Schultern seiner muskulösen Statur reichte. Ein dämonischer Engel - sein eindrucksvolles Aussehen verriet, was in ihm steckte. Jede Haarspitze strotzte vor Kraft. Die personifizierte Gestalt der Kampfkunst, zu perfekt für einen Menschen. Streng nickend schnürte der Erzengel den elastischen Schutz seiner Schienbeine ruckartig enger, bevor er eine dunkle Rüstung vor seine nackte Brust spannte. Ein Offizier musste dafür sorgen, dass den Anweisungen seines Masters Folge geleistet wurde. Im Schutz der Nacht bekämen sie die Flüchtlinge zu fassen, ehe man Diablo Bericht erstatten könnte.
So verließ der Gefallene mit einer Hand voll ergebener Gefährten die Ebenen in Richtung Stadt. "Rasch!", wies er seine Soldaten an, als sie die Stadtmauern erreichten. Im schnellen Laufschritt schlüpften sie ungesehen an den Turmspähern vorbei. Die Wachen am Tor richteten die Krieger geräuschlos nieder, einem brach Achilles persönlich das Genick. "Leise!", zischte er den Männern zu, die sich am Gold der Kathedrale vergreifen wollten. Den Bogenschützen der Stadt wären sie in dieser kleinen Formation nicht gewachsen, also durften die feindlichen Soldaten unter keinen Umständen auffallen. Während seine Männer in den Tempel sprintend ein paar Reichtümer an sich rissen, fiel der Blick des Offiziers auf die Statue des Apollons. Schreie zogen seine Aufmerksamkeit auf sich, denen Achilles wissend zu jenen Barbaren folgte, die er zu finden in die Stadt kam.
An der Statue vorbei schnellend, wurde er Zeuge wie eine hilflose Schönheit von drei seiner Söldner missbraucht wurde. Ihr dunkles, wildes Haar fiel dem Mädchen wirr ins Gesicht, während von ihrem blauen Kleid nur noch Fetzen übrig waren. Der Gefallene wusste, wie stark Wollust den Geist der Männer vergiften konnte - nicht umsonst hatte ihn diese Sünde zu Fall gebracht. Doch die Priesterin in denen Händen der Barbaren hatte etwas an sich, dass Achilles selbst besitzen musste. Er wollte sie für sich und konnte nicht zu sehen, wie sich ein anderer an dem Mädchen vergriff. Sie setzte sich immer noch zur Wehr, tapfer wie eine Amazone, auch wenn sie ihr Schicksal nur verschlimmern würde - wäre da nicht ihr Retter.
Den tatsächlichen Vergewaltiger, der bereits dabei war, sich die Kleidung über die Lenden zu zerren, von seinem Opfer zerrend, rammte Achilles ihm das Schwert in die Brust. Dessen Rüstung geradewegs durchstoßend, pfählte er das Herz des Barbaren. Die Wucht seines Hiebes hätte sogar Stein problemlos zerschmettert. Dem Zweiten schnitt der Krieger mit einer einzigen grazilen Armbewegung in Sekundenschnelle die Kehle durch. Blut spritzte über die Gasse, während die Leichen zu Boden sanken. Mit dem athletischen Spiel jeglicher Muskelpartien zum Sprung abhebend trennte Achilles dem letzten Söldner die Luftröhre entzwei. Eine Technik, die nur der Erzengel der Kampfkunst beherrschte - die Gabe seiner göttlichen Abstammung.
Auf die verängstigte Priesterin herab blickend, welche nahe der Ohnmacht in Bodennähe an der Wand lehnte, hörte er das Gebrüll heran nahender Wachen. Er hätte sie alle nieder metzeln können, doch das nun mehr blutbespritzte Mädchen erweckte größeres Interesse in dem Krieger. Die Schwerttruppen von Tristram trafen auf die anderen fehlenden Barbaren und auf Achilles' Männer die zu ihrem Herren stießen, während der Offizier selbst seine wunderschöne Beute vom Boden hob. Um sie vor dem Gefecht zu retten, nahm er die Priesterin mit sich. Das blutige Massaker trieb die beiden aus der Stadt auf direkten Wege zu Achilles' Kriegslager. Fast bewusstlos weinte das Mädchen vor sich hin bis sie das Zelt des Offiziers erreichten.
"Ist ja gut. Du bist jetzt in Sicherheit. Beruhige dich.", redete Achilles auf sie ein, bevor er die Priesterin auf dem Fell neben seinem Bett absetzte und sich zu ihr kniete, um die Wunden der Verletzten zu begutachten. Natürlich konnte der Erzengel nicht umhin, auch ihre Schönheit zu mustern. Ihr so weiches Antlitz - von zärtlicher Unschuld. Seine kleine Priesterin, seine Gefangene - sein. Ein winziges Lächeln huschte über Achilles' Lippen, die Dämonenseele des Gefallenem zu dunkler Begierde berufen, nur ganz leise nach Sünde winselnd.
Das war's dann für mich bis Mittwoch mit Internet. :(

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