in Tristram
02.06.2012 21:09
von
Briseis (gelöscht)
Ab 0:30
Mit der festen Überzeugung das all ihr Glaube und ihre Vorsätze über den Haufen geworfen wurden, versuchte sie sich dennoch zur Wehr zu setzen. Mit aller Kraft, die sie nach den Schlägen und den Griffen noch aufbringen konnte, tritt sie nach dem Wüstling und unterdrückte dabei die Tränen die ihr irgendwann doch über die Wangen liefen. Hätte sie nur auf Paris gehört. Wäre sie in Begleitung zur Kathedrale gekommen. All die Priester waren gestorben und bald würde sie nicht nur ihre Jungfräulichkeit sondern auch ihr Leben verlieren. Würde sie die Sache überleben, hätte man ihr mit dem Missbrauch jegliche Zukunftspläne zerstört. Mit fest verschlossenen Augen, um nicht auch noch sehen zu müssen was der Mann vorhatte, gab sie sich zumindest irgendwann seelisch ihrem Schicksal hin, doch der dumpfe Schrei des Mannes, der sich an ihr vergehen wollte, brachte sie dazu die Augen zu öffnen.
Die Klinge eines weiteren Kriegers durchbohrte seine Rüstung und somit geradewegs sein Herz. Ihres schlug schnell und die Angst trieb sie die Stufen der Kathedrale hinab, doch kam sie vor Schwäche durch die Verletzungen und vor Schock nicht besonders weit. Der Krieger mit dem blonden, langen Haar, tötete auch die anderen. Briseis' Meinung nach, hatte niemand den Tod verdient, egal wie grausam er gewesen war. Nur weil der Krieger sie rettete, erhaschte er sich dadurch nicht ihre Dankbarkeit. Er war nicht besser als diese Männer und seiner Art zu kämpfen nach, hatte er bestimmt viele Männer, Frauen, Kinder, Brüder und Söhne auf dem Gewissen.
Ängstlich blickte sie ihrem 'Retter' in die Augen, als dieser ihr aufhalf. Briseis konnte keinen klaren Gedanken fassen, geschweige denn auch nur einen Schritt gehen. Der Kämpfer nahm sie auf seine starken Arme und sogar um Protest zu erheben, war sie zu schwach. Sie ließ sich in sein Lager bringen. Schlimmer konnte es nun wirklich nicht mehr werden. Ihre Finger umschlossen den dünnen, blauen Stoff ihres Kleides, welches der Lüsting aufgerissen hatte. So gut sie konnte versuchte sie das zu bedecken, was der Fremde zu Gesicht bekommen hatte. Der blonde Schönling setzte die hilfslose Priesterin auf einem weichen Fell ab, nach dem er ihr ein paar aufmunternde Worte zugesprochen hatte, die bei der Jungfrau alles andere als tröstend wirkten.
"Ihr habt diese Männer getötet. Wieso muss immer alles in Leid, Tod und Furcht enden? Alle verstehen sich nur auf´s kämpfen!"
Winselte die junge Brünette als sie ihre Beine an den Körper heran zog, und dem Mann in der wunderschön geformten Rüstung betrachtete. Seine Gestalt glich der eines Engels. Seine Züge waren fein, seine Augen wirkten hell und freundlich - war er jedoch genau das Gegenteil. Diese Augen hatten bereits viele Gesichter gesehen. Qualvoll verzerrte, schreiende, ängstliche Gesichter. Briseis war ihm nicht dankbar für seine Hilfe. Um ihr Leben zu retten, hatten andere ihr Leben geben müssen. Egal was sie getan hatten, nicht der Krieger sollte über Leben und Tod entscheiden sondern einzig und allein die Götter. Ihr Gott.
"Was wollt Ihr von mir? Habt Ihr das Selbe mit mir vor wie diese Männer, hättet ihr mich dort lassen können. Ob ich nun hier gefangen bin oder dort, was spielt das für eine Rolle?"
Ängstlich kauerte die Priesterin auf dem weichen Fell. Ihre Finger strichen über die aufgeplatze Lippe und ihre schmutzige Haut. Das blutige, doch noch immer gut duftende, leicht lockige Haar verdeckte ihr Gesicht und all die Wunden die der Vergewaltiger ihr zugefügt hatte. Ihre Handgelenke waren rot und kleine Blutergüsse, Hämatome hatten sich gebildet. Sie sah schrecklich aus. Sie glich selbst einer Art Kriegerin. Neugierig wanderten ihre Blicke durch das Zelt des Fremden. Wo war sie? Und wer war der blonde Krieger, der sie mitgenommen hatte?